In der letzten Woche verstarb der Trainer und Turnexperte Dr. Edwin Palnau nach schwerer Krankheit im Alter von 83 Jahren. Seit vielen Jahren begleitete Edwin unseren Hamburger Nachwuchs als Landestrainer im Gerätturnen männlich. Er vermittelte im Training Respekt vor Menschen, den Übungen aber auch den Geräten. Er war sehr genau und hatte ein sehr gutes Gespür für seine Schützlinge.
Dr. Edwin Palnau hatte durch sein enormes und außerordentliches Engagement zuletzt einen ganz wesentlichen Anteil an den Erfolgen von Jonas Kirsch (Jahrgang 2010, Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT)), dem größten Talent im Gerätturnen männlich in Hamburg.
Edwin hatte vor vielen Jahren seine Trainertätigkeit in Kasachstan, nach seinem Studium in Weißrussland begonnen und ist nach einer weiteren Station in Estland, nach Deutschland gekommen. In den 90er Jahren wurde Edwin angefragt, ob er mit Nastia Liukin und Makelov in den USA trainieren würde. Doch er entschied sich anders und ist zum Glück für den Hamburger Turnsport geblieben. Mitte der 90er Jahre begann er in der HNT anfangs die Mädchen, später die Jungen des Altonaer TSV zu trainieren.
Über Jahrzehnte stand er Jahr für Jahr mindestens fünf Tage in der Woche in der Halle – ehrenamtlich! Er fuhr mit seinen Turnern und noch bis zuletzt mit Jonas kreuz und quer durch Deutschland zu Wettkämpfen und Kaderschulungen. Er förderte und forderte und trug sein Herz in unser Leistungszentrum. Wie selbstverständlich reparierte er bei Bedarf auch noch Geräte oder bastelte Trainingshilfen selbst, wie z. B. Riemchen aus alten Turnböcken.
Der Bundesnachwuchstrainer Jens Mildbradt sagte noch 2022 Jahr „Ihr wisst gar nicht, welchen Goldschatz ihr mit Edwin habt.“ Doch das wussten wir:
Im Oktober 2022 erhielt er beim Verbandstag des VTF im Namen des DTB die Ehrennadel in Silber für seinen langjährigen Einsatz für das Turnen!
Mit Edwin verliert der Turnsport in Hamburg einen ganz großen Förderer, einen außerordentlichen Experten und einen großartigen Menschen. Wir sind sehr traurig.
Unser tiefes Mitgefühl gilt Edwins Familie und engsten Freunden.
