Rhönradturnen
Schwerelos im Rad
Zwei Reifen, zwei einfache Stangen, zwei Griffsprossen und zwei Brettsprossen – das ist das Grundgerüst des Rhönrades. Darauf wird geturnt, gesprungen, und in Spiralform Ballanceakte vollführt. Der Durchmesser des Rades variiert je nach Körpergröße des Sportlers.
Rhönradturnen gehört zu den elegantesten der Turnsportarten. Es verbindet die Eleganz des klassischen Tanzes mit der Kraft der Akrobatik und den Elementen des Kunstturnens. Die Besonderheit: Die meisten Übungen werden in einer derartigen Langsamkeit ausgeführt, dass es dem Zuschauer wie schwereloses Schweben anmutet.
Es wird in den Vereinen Hamburgs auch für die Teilnahme an Wettkämpfen -von der Regionalebene bis hin zu nationalen und internationalen Meisterschaften trainiert. Aber jeder fängt einmal klein an. Wenn dir das Überkopfschwingen, verbunden mit turnerischen Elementen gefällt, probier es doch selbst einmal aus!
Fast 100 Jahre ist das Rhönrad
Am 8. November 2020 meldete Otto Feick, der Erfinder aus Reichenbach-Steegen, sein »Reifenturn- und Sportgerät, mit zwei durch Verstrebungen im Abstand gehaltene Reifen« zum Patent an. Der Name Rhönrad folgte erst 1926.
Diese Vereine bieten Rhönrad in Hamburg an
SV Eidelstedt
Als wettkampforientierter Breitensport (auch für Erwachsene)
SV Eidelstedt-Rhönrad
TSG Bergedorf
Als wettkampforientierter Breitsport und als Leistungssport
TSG Bergedorf-Rhönrad
Termine
24./25. Juni 2023 - 58. Deutsche Jugendmeisterschaften
23./24. Sept. 2023 - Norddeutscher Pokal (Fallersleben)
4./5. Nov. 2023 - Danish Open (Sonderburg, Dänemark)
11./12. Nov. 2023 - Deutschland Cup
25./26. Nov. 2023 - Austrian Open/ Mozart Cup (Salzburg, Österreich)
9. Dez. 2023 - Nikolaus Wettkampf (Eidelstedt)
24./25. Febr. 2024 - Hamburger Meisterschaften (Bergedorf)
9./10. März 2024- Nord-Ostsee-Pokal
Aktuelles
Norddeutsche Jugendmeisterschafte - 30.04.2023
4 Hamburgerinnen fahren nach Berlin
Am 30. April 2023 wurden die Norddeutschen Jugendmeisterschaften in Dortmund ausgetragen.
Bei diesem Wettkampf starten alle Bundesklasse Turner/innen, in den Altersklassen zwölf bis 18, die sich zuvor bei den Hamburger Meisterschaften oder dem Nord-Ostsee-Pokal qualifizierten. In diesem Jahr hatten sich bei den Hamburger Meisterschaften Melina Möller, Alina Gehrke, Milena Timm und Marie Claudius vom SV Eidelstedt und Antonia Boruk von der TSG Bergedorf qualifiziert.
Um sich für die Deutschen Jugendmeisterschaften zu qualifizieren, muss eine Mindestpunktzahl erturnt und eine Platzierung unter den ersten zwölf Plätze erreicht werden.
Für Melina Möller waren dies die ersten Norddeutschen Jugendmeisterschaften, da sie erst in diesem Jahr das zwölfte Lebensjahr erreichen wird. Sie meisterte diese ganz toll, ihre Spiralekür turnte sie ohne große Fehler und im Sprung konnte sie zwei mal einen Überschlag präsentieren. Zudem zeigte sie eine souveräne Gerader mit schweren Elementen und sicherte sich die Qualifikation in der AKB 12.
Auch Alina und Milena konnten sich mit ihren durchgeturnten Gerade- und Spiraleküren und einem Salto Vorwärts gebückt mit dem 8. und 11. Platz für die Deutschen Jugendmeisterschaften qualifizieren.
Marie hatte leichte Schwierigkeiten mit ihrem sonst so sicheren Sprung, sodass leider nur der leichtere in die Wertung mit einfloss. Antonia hatte mit dem sehr rutschigen Boden der Halle zu kämpfen und musste daher einen Sturz in der Spiralekür hinnehmen. Dennoch schaffte sie es mit nur 0,1 Punkt Abstand zum ersten Platz, erneut Vizemeisterin der Norddeutschen Jugendmeisterschaften zu werden. Zudem präsentierte sie an dem Tag, den am besten bewerteten Sprung in der Altersklasse 13/14.
Am 24/25. Juni geht es dann zu den Deutschen Jugendmeisterschaften nach Berlin, wo die zwölf Besten des Nordens und die zwölf Besten des Südens einer jeder Altersklasse, sich um einen heiß begehrten Titel antreten können. In diesem Jahr vertreten also Melina Möller in der AKB12, Alina Gehrke, Milena Timm und Antonia Boruk den VTF Hamburg.
Hamburger Meisterschaften - 15.4.2023
5 Hamburgerinnen qualifiziert für die Norddeutschen Jugendmeisterschaften
Unter den Augen der VTF Vorsitzenden und Gästin Dörte Kuhn, die auch ein paar begrüßende und motivierende Worte aussprach, konnten Turnerinnen des Hamburger Verbands bei den Hamburger Meisterschaften im Rhönrad am 15. April 2023 wieder viele Erfolge für sich verbuchen.
In diesem Jahr wurden die Meisterschaften vom SV Eidelstedt ausgerichtet. In dieser Funktion wechselt sich die Rhönradabteilung aus Eidelstedt jährlich mit der TSG Bergedorf ab. Insgesamt waren es rund 100 Starter und Starterinnen aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachen, im Alter von sieben bis 30+.
In der AK13/14 und AK15/16 musste ein Zweikampf präsentiert werden, in Kombination aus Gerade + Spirale oder Gerade + Sprung. In der Landesklasse ging es um die begehrten Plätze beim Deutschland-Cup, dem höchsten Wettkampf, der in diesem Bereich geturnt werden kann. In der Bundesklasse turnten die Starter*innen um die Qualifikation für die Norddeutschen Jugendmeisterschaften, die am am 30. April in Dortmund stattfanden. Es qualifizierten sich:
- AKB 12 - Melina Möller (SV Eidelstedt)
- AKB 13/14 - Antonia Boruk (TSG Bergedorf), Alina Gehrke (SVE), Milena Timm (SVE), Marie Claudius (SVE)
Treppchenplatzierungen:
- AK 7/8: 1. Ami Harashina (SVE)
- AK 9/10: 1. Ida Gneckow (TSG), 2. Simone Lordachi (TSG), 3. Celia Falk (SVE)
- AK 11/12: 1. Jette Inhestern (SVE), 2. Helena Kühle (TSG)
- AK 13/14 Spirale: 3. Jonna Fricke (SVE)
- AK 13/14 Sprung: 1. Matilda Sommerbeck (TSG), 2. Sara Le Cerf (SVE), 3. Ilenia Knöfler (SVE)
- AK 15/16 Spirale: 1. Pia Ried (SVE), 2. Lotta Kindler (TSG)
- AK 15/16 Sprung: 2. Johanna Seemann (TSG)
- AK 17/18: 2. Saskia Rozyk (SVE), 3. Merle Kudszus (SVE)
- AK 17/18 Spirale: 1. Maria Sauerland (SVE), 2. Merle Kudszus (SVE)
- AK 17/18 Sprung: 1. Marie Seyffarth (TSG)
- AK 19+: 2. Eva Pastuschka (SVE)
- AK 19+ Spirale: 2. Eva Pastuschka (SVE)
- AK 25+: 1. Saskia Güntner (TSG), 3. Nicola Ehlers (SVE)
- AK 25+ Spirale: 1. Saskia Güntner (TSG), 2. Nicola Ehlers (SVE)
- AK 25+ Sprung: 1. Saskia Güntner (TSG), 2. Nicola Ehlers (SVE)
- AK 30+: 1. Kristina Krohn (TSG), 2. Ulrike Nölte (TSG)
- AK 30+ Spirale: 1. Kristina Krohn (TSG)
- AKB 12: 3. Melina Möller
- AKB 13/14: 2. Antonia Boruk, 3. Alina Gehrke
- AKB 19+: 2. Finja Putfarcken
Erfolgreiche Sportlerin
Saskia Güntner
4 Fragen an die ehemalige Bundeskaderathletin
1. Wie und wann bist Du zum Rhönradturnen gekommen?
Als ich sechs Jahre alt gewesen bin, habe ich einen Zeitungsartikel über eine erfolgreiche Rhönradturnerin gesehen. Wir wussten, dass es bei uns im Dorf im ESV Büchen auch eine Rhönradsparte gibt. Dann bin ich dort einfach mal zum Probetraining hin und am Sport hängengeblieben…bis heute.
2. Was sind wichtige Voraussetzungen für Rhönradturner_innen?
Wichtige Voraussetzungen für das Rhönradturnen sind eine gute Koordination ( z. B. für Salto- und Schraubbewegungen oder in der Spirale), ein gewisses Maß an Beweglichkeit und Kraft, aber auch ein wenig Mut. Viele dieser Fähigkeiten lassen sich aber mit der Zeit auch noch lernen und verbessern, vor allem, wenn man schon im Kindesalter mit dem Sport beginnt.
3. Was macht Dir am meisten Spaß?
Die Vielfalt und Komplexität, die der Sport bietet. Ich kann mich immer wieder an neuen Teilen und Sprüngen in allen drei Disziplinen probieren und sie in den Kürfolgen kombinieren. Das erfordert oft zu Beginn auch eine große Portion Mut. Aber das Gefühl, ein neues Element das erste Mal alleine zu schaffen, ist immer der Wahnsinn! Außerdem ist es immer wieder eine Herausforderung, dass die Schwierigkeitsteile spielend leicht und elegant aussehen. Dorthin zu kommen, ist meist gar nicht so einfach, macht aber auch Spaß.
4. Was war dein bisher größter sportlicher Erfolg?
Mein größter Erfolg war die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Italien in 2015. Aber auf dem Weg dahin waren auch die Wettkämpfe in 2014 ganz wichtig für mich. Besonders in Erinnerung ist mir dabei der Titel bei den Norddeutschen Meisterschaften geblieben, wo mich niemand (!) auf dem Zettel hatte – nicht mal ich selbst. Der letzte nationale Wettkampf davor war Ende 2013 und in der Zwischenzeit habe ich anscheinend einen riesigen Leistungssprung gemacht, der sich auf dem Wettkampf ganz überraschend bezahlt gemacht hat und Grundlage für die WM war.