juge Frau sitzt am Schreibtisch und ächelt in die Kamera

Mein Jahr beim VTF

Bundes­freiwilligen­dienst Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement

Ich habe im September 2024, nach vielen Monaten der Ungewissheit und Absagen, meinen Bundes­freiwilligen­dienst beim VTF im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement angefangen. Anfangs war es ehrlicherweise nicht genau das, was ich wollte, aber jetzt blicke ich auf 12 Monate voller positiver Erinnerungen zurück.

Vom Wattenmeer in den Sportverband

Nachdem meine eigentlichen Pläne final abgesagt waren und ich kurz vor dem Verzweifeln war, fiel meiner Mutter (die seit Jahren Kontakt zum VTF hat) ein, dass noch eine Stelle für einen Freiwilligendienst frei war. Ursprünglich wollte ich zwar ins Wattenmeer, aber Kommunikation hat mich schon damals interessiert und die Arbeit mit Texten lag mir sowieso. Also dachte ich mir „Warum eigentlich nicht?“ und habe mich beworben.

Nach dem Vorstellungsgespräch war für mich sofort klar: mit diesen Menschen möchte ich arbeiten!

Was genau meine Aufgaben sein sollten, wusste ich noch nicht so wirklich, aber ich war mir sicher, dass ich mich in dem Team sehr wohl und willkommen fühlen würde.

Genauso kam es auch. Ich wurde von allen Mitarbeiter*innen herzlich aufgenommen, geduldig eingearbeitet und langsam, aber sicher zu einem ebenbürtigen Teil des Teams. Relativ schnell wurden mir viele verantwortungsvolle Aufgaben gegeben, was für einen Freiwilligendienst nicht unbedingt selbstverständlich ist. Dieses offensichtliche Vertrauen in meine neu erworbenen Fähigkeiten hat mich immer wieder motiviert und zu meinem Wohlbefinden beigetragen. Ohne euch wäre das Jahr nur halb so schön gewesen!

Gruppenfoto vom VTF-Team im Hamburger Stadtpark

Ein Bereich, vielfältige Aufgaben

Ein essenzieller und beständiger Teil meiner Aufgaben war, wie erwartet, das Erstellen von Social-Media-Posts. Einen Großteil meiner Zeit verbrachte ich aber mit der „Pflege“ der Website: Dazu gehörte das Erstellen von News inklusive Textüberarbeitung, viele Bildrecherchen und ein wenig Design innerhalb der professionell erstellten Vorlagen, sowie das Einstellen und Löschen von Terminen, Ergebnissen und Updates aller Art.

Mein persönliches Highlight war das Erstellen einer ganz neuen Seite für die Gym-Akademie – ein wochenlanges Projekt mit viel Hin- und Her, auf das ich immer noch sehr stolz bin.

All solche Dinge fallen natürlich in der Praxis an, müssen aber auch zwischen mehreren Menschen geplant und koordiniert werden. Während meiner 12 Monate beim VTF war ich bei diversen Meetings zu verschiedenen Themenbereichen dabei. Angefangen bei unserer internen Social-Media-Planung über Meetings mit Fachmenschen zur (Um-)Strukturierung der Website, die Definition von Zielgruppen, bis hin zu Treffen mit Kooperationspartnern und Besprechungen zu zukünftigen Projekten. Kurz um, es wurde nie langweilig und hat mir einen runden Überblick über das Netzwerk ermöglicht, in dem meine Tätigkeit verankert war.

Meine erste News

Für meine erste News habe ich mindestens einen ganzen Tag, vielleicht sogar eineinhalb Tage gebraucht und bin alles doppelt und dreifach durchgegangen, damit alles möglichst perfekt wird. Mittlerweile beanspruchen „schwierige“ News nur ein paar Stunden und ich bin deutlich selbstbewusster, was die Qualität meiner Arbeit angeht.

Ich habe während meiner Zeit hier viel gelernt, sowohl inhaltlich als auch persönlich. Ich hatte die Zeit und den Raum, mich persönlich weiterzuentwickeln und über meine Zukunft zu reflektieren, während ich mir gleichzeitig Kompetenzen aneignete, die mir später in vielen verschiedenen Bereichen helfen werden.

Theorie vs. Praxis

Neben Öffentlichkeitsarbeit war ich auch dem Bereich Veranstaltungen zugeteilt. Da diese allerdings nicht das ganze Jahr hindurch stattfinden, gab es immer mal Phasen zu bestimmten Events, in denen ich bei der kurzfristigeren Vorbereitung, Durchführung und auch Nachbereitung unterstützt habe. Hier wurde viel mehr Hand angelegt und es war immer eine willkommene Abwechslung zu der digitalen Öffentlichkeitsarbeit.

Besonders denkwürdig war natürlich der große Internationale Hamburger Sport-Kongress im Oktober 2024. Ich werde nie vergessen, wie ich mit der damaligen Praktikantin zusammen 30 Bananen und diverse andere Snacks eingekauft habe.

Sicherheit

Mit der Zeit wurde ich immer vertrauter mit den Programmen und Prozessen des VTF und immer effizienter in meiner Arbeit, sodass ich relativ selbstständig arbeiten konnte. Es wurde aber alles von den hauptamtlichen Verantwortlichen überprüft, sodass ich keine Angst haben musste, irgendetwas „kaputt zu machen“. Das war natürlich beruhigend und hat mir die Sicherheit gegeben, auch neue Aufgaben auszuprobieren.

Es war ein großartiges Jahr und ich würde es genauso wieder machen!

Unerwarteter Meinungsumschwung

Vor meinem Jahr hatte ich nie geplant, irgendwann als Trainerin vor einer Gruppe zu stehen. Ich wusste, dass eine DOBS-C-Lizenz Teil meines Freiwilligendienstes war und habe mir einfach die ausgesucht, die mir persönlich für mein eigenes Training am meisten bringen würde. Im Laufe der Lizenz habe ich dann den Spaß daran entdeckt, anderen Leuten etwas beizubringen, was ihnen guttut. Mittlerweile vertrete ich ab und zu Kurse in einem Verein und kann mir gut vorstellen, das als Nebenjob weiterzuführen.

Hat sich der Aufwand gelohnt?

Auf die Frage „Und, freust du dich, dass es bald vorbei ist?“ Ist die Antwort ein klares Jein.

Einerseits ja, ich freue mich, dass ich bald fertig bin, weil ich mich auf das freue, was danach kommt. Ehrlicherweise freue ich mich auch darauf, nicht mehr 40 Stunden die Woche vor einem Bildschirm zu sitzen und „professionell auf Tasten zu drücken“.

Auf der anderen Seite bin ich, wenn nicht traurig, definitiv wehmütig, dass ich nicht mehr Teil eines so wohlwollenden Teams sein kann. Denn während meiner Zeit ist mir klar geworden, dass die Menschen, mit denen ich zusammenarbeite, mir genauso wichtig sind wie die eigentliche Arbeit, die ich tagtäglich mache. Beides muss im Gleichgewicht sein und sich gegenseitig auffangen, wenn ein Aspekt mal nicht so gut läuft.

Was auch nicht außer Acht gelassen werden darf, ist der Fakt, dass es trotz vieler Aufgaben ein relativ entspanntes Arbeitsumfeld ist. Wenn ich mal fünf Minuten früher gehe oder ein Text erst morgen fertig wird, schadet es niemandem. Kein Mensch wird davon beeinflusst, ob ich zuerst den Social-Media-Post oder die News mache. Diese Sicherheit ist etwas, was ich mir in zukünftigen Jobs erhalten möchte.

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